Was ist LEI?

Der LEI-Code in einfachen Worten

LEI – eine Identifikationsnummer für juristische Personen (Legal Entity Identification number).
Ein eindeutiger Identifikationscode für Unternehmen, die an Finanzmärkten handeln (mit Aktien, Anleihen, Futures, Devisen etc.).
Jedes an den Finanzmärkten durchgeführte Geschäft wird übe eine LEI- Nummer mit dem Handelspartner verknüpft.
LEI-Codes werden von Regulierungsbehörden zur Überwachung von Finanzmärkten eingesetzt.
LEI-Codes verbinden Finanzmärkte, Unternehmen und Aufsichtsbehörden.
Die Vergabe einer LEI-Nummer erfolgt über GLEIF-akkreditierte LOUs.
GLEIF – Global Legal Entity Identifier Foundation (weltweite Stiftung für juristische Personen).
OHNE LEI KEIN HANDEL.

Die Vorteile eines LEI-Code

In der Erfassung von Kundendaten liegt wohl der größte Vorteil der LEI-Nummer. Früher mussten manuell Ausweise kopiert und auf Genauigkeit überprüft werden, was im Hinblick auf die damalige Zeit zu einem langwierigen Ablauf führte. Zudem benötigte man eine Menge Daten, um den sicheren Weg eines Aktienkaufs zu gewährleisten. Das Konzept der LEI-Nummerierung führt zu einer Verbesserung des Prozesses. Mit Hilfe der Digitalisierung der verschiedenen Schritte wird heute nur noch ein kleines Online-Formular benötigt. Ebenso unterliegen die Aktualisierung, Erweiterung und Löschung von Unternehmensdaten jetzt einem funktionalen System, das mit den sich schnell entwickelnden internationalen Finanzmärkten gut mithalten kann.

Offene und transparente Daten minimieren das Risiko einer internationalen Finanztransaktion. So lässt sich leicht erkennen, wer der Handelspartner ist und was er repräsentiert. Dies gibt Sicherheit, die es vor der LEI-Nummer in dieser Form nicht gab.

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Aufbau eines LEI-Code

Eine LEI-Nummer ist über das ISO-Zertifikat 17442 genormt. Sie besteht aus einer Kombination von 20 Ziffern und Buchstaben.

1.2.3.4.
LOU ID
5.6.
0.0
7.8.9.10.11.12.13.14.15.16.17.18.
Entity Identifier
19.20.
Verifizierungs-ID

Die Ziffern 1-4 zeigen immer die ID derjenigen LOU an, die die LEI ausgegeben hat.

Die Ziffern 5-6 haben immer den Wert 0.

Die Ziffern/Buchstaben 7-18 sind für jedes Unternehmen einzigartig.

Die Ziffern 19-20 dienen der Verifizierung.

Gemäß der Norm ist jede LEI mit den folgenden Mindestinformationen verknüpft:

Offizieller Name der juristischen Person, mit dem sie im örtlichen Register eingetragen ist.
Eingetragene Adresse der juristischen Person.
Land der Registrierung
Der Ländernamencode und dessen Untergliederungen.
Das Datum der ersten LEI-Zuweisung; das Datum der letzten Aktualisierung der LEI-Informationen und ggf. das Verfallsdatum.

Bei LEI-Codes geht es um das Knüpfen von Verbindungen!

Die Vision von GLEIF ist es, ein einheitliches Registrierungsnummersystem für alle Unternehmen weltweit zu schaffen. Dieses würde Identifikatoren enthalten, die standardisierte und qualitativ hochwertige Referenzdaten liefern.

„Wir glauben, dass schlussendlich hinter jedem Unternehmen eine Identität stehen sollte. Eine LEI zu besitzen, wird dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.“

GLEIF – Global Legal Entity Identifier Foundation.

Historischer Hintergrund

Vor der Einführung des LEI 2012 gab es bereits Nummern, anhand welcher die Behörden Geldtransfers verfolgen konnten. Mit diesen Nummern konnten allerdings nur Geldtransfers innerhalb der eigenen Landesgrenzen nachvollzogen werden, weshalb eine Risikoabschätzung internationaler Finanzgeschäfte nur bedingt möglich waren. Diese Intransparenz mündete 2008 in einer Finanzkrise, weshalb die führenden Industrie- und Schwellenländer beim G20-Gipel im September 2009 in Pittsburgh beschlossen ein einheitliches und internationales System einzuführen.

Die Durchführung übernahm das Finacial Stability Board, das beim Treffen einige Monate zuvor in London gegründet wurde. Diese Organisation überwacht das globale Finanzsystem. Im Juni 2014 wurde die GLEIF als gemeinnützige Organisation vom Financial Stability Board gegründet mit dem Auftrag der Förderung von LEI. Über GLEIF können Geschäftsleute, Unternehmen und Organisationen auf den Global LEI Index zugreifen. Das ist eine wichtige Quelle für hochwertige Daten über Referenzträger. Der Zugriff auf die Daten ist kostenlos. Beaufsichtigt wird GLEIF vom LEI Regulatory Oversight Committee, dessen Mitglieder aus der ganzen Welt kommen. Demnach ist GLEIF keinem Staat verbunden.

ISO 17442

Die ISO-Norm 17442 definier eine Reihe von Daten, mit denen der Rechtsträger zweifelsfrei identifiziert werden kann. Diese muss jeder Antragsteller angeben. Diese sogenannten Level1-Daten beinhalten:

– Den Namen des Rechtsträgers. Dieser muss mit den offiziellen Verzeichnissen übereinstimmen

– Die Anschrift

– Das Land, in welchem die Firma gegründet wurde

– Codes für die Ländernamen und gegebenenfalls die Unterbereiche

– Datum der LEI-Zuweisung, der letzten Aktualisierung und das Ablaufdatum

Die Level-1- Daten geben also genau Auskunft über den Rechteinhaber

Leven-2-Daten geben Auskunft über die Beziehungen der Firmen untereinander. Level-2-Daten können nur von Firmen eingereicht werden, deren Muttergesellschaft die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaft zu einem gemeinsamen Abschluss zusammenfügt (Konsolidierung). Leven-2-Daten können nur mit dem letzten gemeinsamen Jahresabschluss der Mutter- und Tochtergesellschaft eingereicht werden. Dadurch bestätigt das Unternehmen das Firmenverhältnis zur Muttergesellschaft.

Die MiFID-II-Richtlinie

Das Akronym MiFID bedeutet Markets in Financial Instrument Directive. Diese Verordnung soll die Anleger schützen, größeren Wettbewerb ermöglichen und den europäischen Finanzmarkt harmonisieren. Die MiFID I-Richtlinie trat am 31. Januar 2007 in Kraft. Sie war bis zum 2. Januar 2018 gültig und wurde durch die neue MiFID-II-Richtlinie ersetzt. Oft taucht in Zusammenhang mit MiFID-II der Begriff MiFIR auf. Oft werden die beiden Begriffe als Einheit MiFID II/MiFIR geschrieben. MiFIR ist die Abkürzung für Markets in Financial Instruments. Es handelt sich dabei um die dazugehörige Verordnung.

Die Durchführung der neuen Richtlinien war für die Firmen eine große Herausforderung. Alleine schon sich in das Regelwerk mit 20 000 Seiten einzuarbeiten war keine Aufgabe, die man an einem Nachmittag erledigen konnte.

Viele der Vorschriften betrifft den Verkauf von Wertpapieren an Privatkunden. Für den gewerblichen Kunden ist das wenig von Bedeutung. Die einzige bedeutsame Auswirkung der MiFID-II-Richtlinie ist die LEI-Nummer. Diese müssen ab dem 3. Januar 2018 alle Gewerbetreibenden, die als Unternehmer mit Wertpapieren handeln, besitzen.